Ziegler Film Weihnachtsfeier im “Café am Neuen See”
By Dorothea Holloway | December 17, 2013
Im wunderschönen “Cafe am Neuen See” sass ich bei der Weihnachtsfeier von Ziegler Film am 13. Dezember mit vier sehr freundlichen und schönen Damen zusammen mit einem sympathischen, ebenfalls freundlich und gut aussehenden Herrn an einem Tisch.
Die Damen kamen aus Ziegler Niederlassungen aus anderen Städten. Aus Köln: Nicole Ferch, Uta Wortmann und Nina Altrogge, aus München Raphaela Zick. Unser Mann am Tisch, Rainer aus Berlin, ist Regina Zieglers Fahrer.
Als wir von Regina, Tanja und Emma begrüßt wurden, kam auch Volker Schlöndorff. Die Stimmung war festlich und heiter. Wir fünf Damen und Rainer hatten uns Hofmastgans mit Rotkohl, Grünkohl, Bratapfel und Kartoffelkloß bestellt, dazu gab’s köstlichen Rotwein. Danke, Ziegler Film, alles, alles Gute und tollle Produktionen im Jahre 2014!
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Cannes 2013: Tore tanzt
By Dorothea Holloway | December 15, 2013
Der Debutfilm Tore tanzt (Nothing bad can happen) von Katrin Gebbe war der einzige deutsche Beitrag, der es nach Cannes geschafft hatte, und zwar in die Reihe Un Certain Regard. Zu recht.
Katrin Gebbe befasst sich mit einem Thema, das ich so überzeugend, schmerzlich und glaubhaft noch selten behandelt erlebt habe. Wie können – in heutiger Zeit! – Menschen noch Menschen
versklaven im Garten nebenan? Ist das überhaupt noch möglich? Gehören dazu nicht immer zwei? Ein Schrebergarten in Hamburg, in der Freien und Hansestadt, wird zum schauerlichen “Schauplatz”. Tore, ein obdachloser “Halbirrer”, der sich für Jesus hält, – ganz erstaunlich und absolut nicht peinlich Julius Feldmeier – darf bei einer Familie im Schrebergarten sein Zelt aufschlagen und wird drangsaliert und vor allem vom sadistischen Vater gequält, der dort mit zwei Kindern und Freundin in einer Laube haust. Tore, wie Jesus, erduldet alles. Er glaubt an eine göttliche Prüfung, der naive blonde Lockenkopf. Alles soll auf einer wahren Begebenheit beruhen.
Ich hätte gerne einmal Katrin Gebbe gefragt, warum ein so deprimierender Leidensfilm wie Tore tanzt gerade ihr erstes Leinwandwerk sein musste?
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Europäischer Filmpreis in Berlin verliehen
By admin | December 14, 2013
Das 66. Festival von Cannes bescherte uns mit einem Füllhorn wunderbarer Leinwandwerke:
Die Coen-Brüder waren da, Steven Soderberg, Alexander Payne, Jim Jarmusch und, und Paolo Sorrentino mit seinem von Luca Bigazzi berauschend fotographierten La Grande Bellezza. Dieses Meisterwerk wurde in Berlin beim Europäischen Filmpreis gleich vier Mal ausgezeichnet: Bester Film Europas, Bester Hauptdarsteller Toni Servillo, Beste Regie und Bester Schnitt Cristiano Travaglioni. Gratulation!
Jep Gambardella, elegant, mondän, im besten Playboy Mannesalter von 65 Jahren – Toni Servillo ist wirklich hinreissend – spaziert wie direkt aus La dolce vita durch den Luxus der Partynächte von Rom. Gibt es Gespräche, oder nur Geräusche? Ja, doch einmal mit einer nicht mehr jungen Stripperin. Jep, der fein ergraute König der “mondänen Nächte” hat mal einen Roman geschrieben. Wird er je die Kraft finden, einen zweiten Roman zu schreiben? Mit einer Dachparty zu Jep’s 65. Geburtstag fing alles an, es dauert fast 150 Minuten, Wqnderungen durch wundersame Villen und nächtliches Rom, leuchtend bis ans Meer.
Ein Zitat aus KINO – German Film No: 104 (2013): “Two excellent films by German directors have impressed me also in 2012: Calm at Sea by Volker Schlöndorff and Oh Boy by Jan Ole Gerster.
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Day Of Wrath von Carl Theodor Dreyer
By Dorothea Holloway | December 9, 2013
Das Zeughauskino startete am 3. Dezember seine Reihe Im Namen Gottes mit Tag der Rache (Vredens Dag) von Carl Theodor Dreyer.
Ronald Holloway schrieb das Buch Beyond the Image. Approaches to the Religious Dimension in the Cinema:
The cinema of Dreyer has often been compared with that of Robert Bresson, prompted apparently by the slow solemnity with which both unfold their images … Dreyer, an agnostic, is moving toward tragedy in his quest to unveil the secrets of the soul. Bresson is an insider looking out; Dreyer an outsider looking in.
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Inside LLewyn Davis
By Dorothea Holloway | December 9, 2013

Oscar Isaac in Joel and Ethan Coen's Inside LLewwyn Davies; Photo: Alison Rosa ©2012 Long Strange Trip LLC
Ein Höhepunkt aus Cannes ist jetzt in Berlin in den Kinos. Hingehen! Es ist die Ballade vom Künstler, tragisch/ komödiantisch, skurril und unterhaltsam, der einfach keinen Erfolg hat.
Der Folksänger LLewyn Davis – überaus famos: Oscar Isaac – hat natürlich seine Guitarre dabei, einen Koffer mit der einzigen Schallplatte, die es von ihm gibt und die sich nicht verkauft und auf dem Arm einen braunrötlichen Kater. Es ist in etwa Anfang der sechziger Jahre. Unser Musikus macht sich auf den Weg von New York nach Chicago. Vielleicht kann er dort etwas Geld verdienen; er ist wirklich ein guter Musiker. Es ist ein großes Plus von Inside LLewwyn Davies, dass die Coen-Brüder einige Songs von Anfang bis Schluss durchspielen lassen. Wunderbar. Und wie treffend hätte mir Ron die Musikkaschemmen in “Chi-town” näher bringen können. LLewyn Davis muss wieder zurück nach NY,
wo die angeberischen Agenten sowie so nichts vermitteln können. Unterwegs und in Greenwich Village schläft LLewyn bei Freunden auf dem Sofa. Er ist wohnungslos. Ja, das könnte alles sehr deprimierend sein, aber nicht bei den Coen-Brüdern.
Die winterliche Odyssee mit Katze hat ganz humorige Einschübe, wie sie wohl nur von den Coens
zu realisieren sind zu genießen sind. Alle Nebenfiguren sind großartig besetzt in diesem eher nachdenklichen Meisterwerk der Coen-Brüder mit einem Oscar Isaac, den ich nie vergessen werde.
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Der junge Törless
By Dorothea Holloway | December 9, 2013
Vor circa zwei Tagen habe ich Ron Holloway aus KINO – German Film No:3 (1980) zitiert, der 1980 fragt, wann “Volker Schlöndorff’s adaptation of Brecht’s Baal, with Fassbinder playing the lead” zu sehen sei.
Nun sollte am 1. Dezember um 12.00 Uhr Baal im Filmkunst 66 gezeigt werden, eine Preview nach 43 Jahren. Ging nicht! Dafür gab es Volker Schlöndorffs (Buch und Regie) Der Junge Törless eine wunderbare Überraschung. Ein Film mit einer Aura, schwarz-weiss, der mich sofort in seinen Bann zog, nach einer Vorlage von Robert Musil. Natürlich hatte ich von dem Film schon einiges gehört oder gelesen, aber im Filmkunst 66 sah ich Schlöndorff’s Meisterwerk zum ersten Mal. An der Kamera Franz Rath, den Ron so verehrte. Nach dem “Pubertätsdrama”, zwei Studenten quälen einen dritten, während Törless nur zuschaut, aber nicht eingreift, berichtete Volker über die Arbeit an dem Film, vor allem über die Arbeit mit Hans Werner Henze. Es war ein Erlebnis.
Der junge Törless war 1966 Film des Jahres und bekam Lobeshymnen, u. a. in Cannes. Baal soll nun bei der Berlinale gezeigt werden.
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Volker Schlöndorff im Filmkunst 66
By Dorothea Holloway | December 5, 2013
Am 1. Dezember sollte im Filmkunst 66 Baal, Buch und Regie von Volker Schlöndorff, als Preview nach 43 (!) Jahren gezeigt werden. Es gab eine kurzfristige Programm Änderung. Dazu ein Text von Ron Holloway aus dem Jahre 1980 aus KINO – German Film No:3.
Will German televisions stations be able to open their vaults for a number of limited film exhibitions on a nontheatrical basis? If so, here is my check-list to begin such a selection:
Fritz Kortners televised stage production of Goethe’s Clavigo at the Hamburg Schauspielhaus. Peter Stein’s televised stage production of Kleist’s Prince Friedrich from Homburg< and Volker Schlöndorff's adaptation of Brecht's Baal with Fassbinder playing the lead.
Baal soll jetzt bei der Berlinale laufen. Anstelle dessen gab es im Filmkunst 66 auch einen sehr beeindruckenden frühen Film von Volker Schlöndorff, von dem ich natürlich schon
viel gehört und gelesen hatte, den ich aber hier zum ersten Mal gesehen habe:Der junge Törless (1966) nach einer Vorlage von Robert Musil.
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Martin Kukula (*5. 12. 1957 – †1. 11. 2013)
By Dorothea Holloway | December 2, 2013
Aus Film & TV – Kameramann, 12/2013:
Im Gedenken an MARTIN KUKULA
*5. 12. 1957 – † 1. 11. 2013
Deine Kollegialität war vorbildlich. Mit Deinen Arbeiten hast Du überzeugt.
Du wirst uns fehlen.
Deine Freunde und Kollegen im BVK.
Gestern fand die Trauerfeier für Martin Kukula auf dem Alten St. Matthäus Kirchhof in Schöneberg statt. Martins Familie war gekommen, viele Kollegen und Freunde, einige konnten am Grab noch Blumen niederlegen.
Martin war so ein warmherziger Mensch; die schönsten Erinnerungen habe ich an unsere Zusammenarbeit bei dem Film Wilde Clique von Dieter Köster und Hannelore Conradsen. In KINO – German-Film No: 16, Herbst 1984, “Chicago Issue”, ist ein Foto aus der Wilden Clique mit einem ganz jungen Martin Kukula. Damals hatte der ‘Szenefilm’ auch den Titel Berliner am Sonntag (Berliners on Sunday).
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Berlin – Ecke Bundesplatz
By Dorothea Holloway | November 29, 2013
Diese faszinierende Langzeitdokumentation, von 1986 bis 2012, über 60 Filme über Berlin – Ecke Bundesplatz von Detlev Gumm und Hans-Georg Ullrich wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis 2013 ausgezeichnet.
Presented as a Berlinale Special (2009 ) Detlef Gumm and Hans-Georg Ullrich’s Berlin – Ecke Bundesplatz (Berlin – Corner Bundesplatz) chronicles ordinary people living in an old quarter of West-Berlin.
It was screened in its entirety as a 5-part, 450-minute long-term observational documentary. Launched 24 years ago, Berlin – Corner Bundesplatz took the pulse of the times via the destines of its protagonists: a single mother on welfare, a school dropout sinking into drugs, a conman lawyer convicted of fraud, a retired civil servant trying to piece his life together after the death of his wife.
These, and other stories, mesh into a must-see urban kaleidoscope on the human condition. To celebrate the completion of the series, five new episodes in the Berlin – Corner Bundesplatz cycle were screened appropriately in the Cosima Kino venue on the Bundesplatz itself, followed by a gathering of the respective families in a local restaurant. A warming moment in Berlinale history, to say the least.
Ron Holloway in KINO-German Film No: 95 aus dem Jahre 2009.
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EXIT MARRAKECH von Caroline Link
By Claudia Heinrich | November 18, 2013
Ich liebe Marokko – deswegen zog es mich eigentlich in diesen Film, obwohl ich wusste, dass es sich hier nicht um einen Reisebericht handeln sollte, letztendlich aber noch nicht einmal das übrig blieb…
Sohn Ben (Samuel Schneider) aus finanziell bestens ausgestatteter Familie, die leider wegen anderer Defizite gescheitert ist, macht sich also in den Ferien auf nach Marokko, wo sein Vater Heinrich (Ulrich Tukur) ein Theaterprojekt leitet, das in das Land nicht so recht passt, und es sich wohl hier um eine Art von ‘künstlerischem Imperialismus’ handelt. Wenig Empathie bringt dieser auch für die Menschen, die Lebensumstände und politische Belange auf. Er erlebt das Land nur in seinem Hotel und an der Wirkungsstätte seines Theaterspiels.
Vater und Sohn hatten in der Vergangenheit wenig Berührungspunkte und die Konflikte, die nun seltsamerweise sehr wortkarg ausgetragen werden, gab es in Film und Buch schon zu genüge und fast themengleich. Neigen doch Europäer offensichtlich dazu, ihre persönlichen Probleme in Ländern wie Marokko oder im Orient zu verarbeiten. Da geht es ihnen wohl wie dem Zuschauer, der es dann vorzieht, sich von der traumhaften Kulisse Marokkos ablenken zu lassen und genau an der Stelle interessiert der dramatische Höhepunkt, bestehend aus einem Autounfall und der vorhersehbaren Unterzuckerung des Sohnes Ben, überhaupt nicht mehr. Es erweckt eher bedauerliche Langeweile. Nun sind es auch diese Bilder vom wunderschönen Land mit seinen überaus hilfsbereiten und empathischen Menschen, die Exit Marrakech beherrschen und die übertrieben in Szene gesetzte Krankheit des Sohnes (Diabetes) zum Störfaktor werden lassen.
Ich persönlich hatte schon immer meine Schwierigkeiten mit den Filmen der Regisseurin Caroline Link und ihrem speziellen, leider klischeehaften Bild vom afrikanischen Kontinent. Jeder, der sich dort schon einmal länger aufgehalten hat, jeder, der ein Interesse an diesen Ländern hat, weiß es besser, unter anderem auch, dass es in Marokko keinen „Arabischen Frühling“ gegeben hat und der König Mohammed VI. von vielen geliebt, zumindest geachtet wird und Marokko ein politisch stabiles Land ist.
Die positiven Leistungen der beiden Hauptdarsteller, besonders die des Samuel Schneider, sind allerdings hervorzuheben. Von Ulrich Tukur ist der Zuschauer Qualität gewohnt und verlangt diese auch von ihm. Bei Samuel Schneider freut man sich jetzt schon auf eine noch lange, sich steigernde Schauspielerkarriere!
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