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  • Zwischen Welten von Feo Aladag

    By Dorothea Holloway | April 11, 2014

    Mohsin Ahmady und Ronald Zehrfeld, Foto courtesy Majestic Filmverleih

    Mohsin Ahmady und Ronald Zehrfeld, Foto courtesy Majestic Filmverleih

    Jetzt, da ich über Zwischen Welten noch mal etwas eingehender schreiben will, der vierten deutschen Produktion im Wettbewerb der Berlinale, wird es ein Requiem für die Journalistin und Fotografin Anja Niedringhaus, die in Afghanistan erschossen wurde.

    Feo Aladag hat in Afghanistan gedreht, Anja Niedringhaus hat dort im Krisengebiet fotographiert: “Ich
    kann nur immer wieder hoffen, dass die Arbeit, die ich mache, etwas bewegt.” So hoffte Anja. Beide Frauen gingen über Grenzen, um nichts als die Wahrheit zu zeigen, die Wahrheit des Krieges in Afghanistan. Feo
    Aladag berichtet von dem Zusammentreffen eines deutschen Offiziers mit einem afghanischen Dolmetscher, dessen Vater von den Taliban getötet wurde. Hauptmann Jesper (so zurückhaltend wie überzeugend: Ronald Zehrfeld) verlor seinen Bruder beim Einsatz in Afghanistan. Dolmetscher Tarik, (ein ebenbürtiger Partner für Zehrfeld ist Mohsin Ahmady) und seine Schwester Nala sind gefährdet, weil Tarik mit der falschen Seite arbeitet.

    Beide, Aladag und Niedringhaus wollten so authentisch wie möglich sein; Anja Niedringhaus hat das mit dem Leben bezahlt. Ich verneige mich vor dieser Fotografin der Wahrheit.

    Zwischen Welten ist Feo Aladags zweiter Spielfilm. “Die Fremde (When We Leave) was awarded the Founders Award for Best Narrative Feature.“ (KINO – German Film No:97, 2010). Beide Filme hat die wunderbare Kamerafrau Judith Kaufmann fotograpfiert. Ron war von ihrer Arbeit begeistert.

    Feo Aladags Zwischen Welten hat den Sonderpreis des kirchlichen Filmfestivals von Recklinghausen bekommen. Die mutige Darstellung der Situation deutscher Soldaten in Afghanistan wurde von der Jury gelobt.

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    Grimme 50

    By Dorothea Holloway | April 9, 2014

    Letzen Freitag, den 4. April 2014, ist auf 3SAT die Jubiläumspreisverleihung zu “50 Jahre Grimme Preis” zu Ende gegangen. Hochgeehrt wurde Gunther Witte.

    In KINO – German Film No: 22 (Spring 1986): A Tribute to WDR-Fernsehspiel Cologne.
    A word of greeting: Friedrich Nowottny, Intendant des WDR.
    Interview Gunther Witte / Martin Wiebel auf Seite 5 und Seite 30 von Ronald Holloway.
    Passend dazu in KINO – German Film No: 9 (1982/1983) ein Beitrag über das Adolf-Grimme-Institute.

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    “Shop different” – Bikini Berlin

    By Dorothea Holloway | April 7, 2014

    Donnerstag letzter Woche – am 3. April 2014 – war ich bei der Neueröffnung des traditionsreichen Berliner Bikini-Hauses, direkt am Zoo im Herzen de City-West.

    Es ist eine enorm lange Einkaufspassage: Designerläden, Mode – Mode – Mode , kleine Läden, Kleider – Kleider – Kleider und Accessoires, spezielle Labels, einladende Sitzecken, kleine Bars, eine ganz besondere Shopping Mall und jetzt kommt’s: ein großes Panoramafenster mit Blick auf den Zoo! Und noch mehr: eine Terrasse, von der man auch die Tiere im Zoo beobachten kann. Abends nicht, da bleibt es dunkel, damit die Tiere nicht gestört werden.

    Fabelhaft, auch wenn in einigen Läden noch etwas eingeräumt werden muss. Einen Bücherladen habe ich nicht gefunden, im Land der Dichter und Denker. Aber einen “Puzzle Shop” und einen “Cyberport-Store”.

    Möge Bikini Berlin ein toller Erfolg werden! “Shop Differerent” schafft Arbeitsplätze!

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    Die Konsequenz von Wolfgang Petersen

    By Dorothea Holloway | April 5, 2014

    Am 10. März 2014 zeigte der NDR das Gesellschaftsdrama Die Konsequenz (1977) von Wolfgang Petersen, ein ganz grandioser Film.

    In Autumn 1983 Ron Holloway wrote in KINO – German Film No:12:

    Wolfgang Petersen was the first of the New German Cinema directors to point the way to commercial films with a polished artistic touch – the phenomenal success of his Das Boot (The Boat) (1981) spurred many critics to cite him as the first and foremost of the New Generation directors departing from the straight-jacket of the “Autorenfilm”.

    Based on Alexander Ziegler’s novel (who wrote the screenplay), this is the story of a tenuous homosexual relationship between two men – althought it is justified to summarize the whole as a love story that simply refuses to pull any of its punches. The older man in the relationship is a sensitive stage-actor with a deep concern for the problems the relationship causes in an intolerant community; the younger is faced with a prison-term for his inability to cope with life as a whole – the consequence of which is a threat of suicide. A strong film, The Consequence enjoyed broad international acclaim and commercial release at home and abroad.

    Highly recommended: Interview Ron Holloway with Wolfgang Petersen in KINO – German Film No:14 (1984) and in KINO – German Film No: 15 (1984) Die unendliche Geschichte(Neverending Story).

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    Nominierung zum Deutschen Filmpreis 2014

    By Dorothea Holloway | April 3, 2014

    Am 25. Februar 2014 hat Doreen Butze hier sehr lobend über Das finstere Tal von Andreas Prochaska berichtet.

    Und Doreen hatte recht. Das finstere Tal bekam in 9 Preiskategorien Nominierungen zum Deutschen Filmpreis 2014: Programmfüllender Spielfilm, Regie, Darstellerische Leistung –männliche Nebenrolle, Kamera/Bildgestaltung, Szenenbild, Kostümbild, Maskenbild, Filmmusik, Tongestaltung.

    Dorothea Holloway und KINO – German Film drückt die Daumen!

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    Peter Schamonis Schonzeit für Füchse

    By Dorothea Holloway | April 1, 2014

    Das Kino Arsenal zeigte Schonzeit für Füchse. Peter Schamoni wäre im März 80 Jahre geworden. Sehr zahlreich waren die Zuschauer zu diesem Filmklassiker gekommen, den Schamoni nach dem Roman Das Gatter von Gunter Seuren schuf. Es war ein Erlebnis.

    In KINO – German Film No: 12, Autumn 1983, Ron Holloway wrote:

    Peter Schamoni, Schonzeit für Füchse / Closed Season for Foxes (1966)

    The “foxes” are bachelors nearing the marrying age of 30, the time when reckless young men are expected to conform to the standards of society. Schamoni, however, presents his protagonists as reluctant new members of the Lower-Rhine-Bourgeoisie, as cynical and frustrated youngsters in open conflict with the older postwar generation who have profited unscrupulously in part during the Economic Miracle years of the 1950s. In this classic father-son encounter, the resolution is bitterly pessimistic for these “angry young men” are going to conform to the status quo in the end with scarcely a whimper. All the same, Schamoni took the pulse of the times between the Adenauer Years and the forthcoming Student Rebellion of 1968.

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    64. Berlinale – Erfolg für Filme aus China

    By Dorothea Holloway | March 26, 2014

    Die Filme aus China sind so bemerkenswert, da sie Probleme von heute, Konflikte und tragische Schicksale behandeln. Der chinesische Schauspieler Fan Liao konnte sich gleich mit zwei Berlinale-Bären verneigen:

    In der einen Hand den Goldenen Bären für Bai Ri Yan Huo (China, 2014) von Diao Yinan – in der anderen Hand einen Silbernen Bären für seine Verkörperung des Hilfspolizisten Zhang in Schwarze Kohle, dünnes Eis. Wie beim Beitrag von Cannes, A Touch of Sin von Jia Zhangke, (ausgezeichnet für das Drehbuch), wird ein düsteres Licht auf das große Reich geworfen. Es fängt schon grausig an. Leichenteile werden gefunden und Hilfspolizist Zhang soll den Fall aufklären. Eine Frau hatte eingewickelte Leichenteile auf den Kohlehaufen geworfen. Wie das? Unser Hilfspolizist sucht die Nähe dieser Frau. Es ist die schöne Wu, die in einer Wäscherei arbeitet. Es ist Winter in der Kleinstadt und die eigenartige, kühle Stimmung des Abends im Waschsaloon werde ich nie vergessen, nie! Es geht ja auch um die Suche nach einem Killer, es endet bitter.

    Blind Massage (Tuo Na) von Lou Ye

    In diesem Massagesaloon sind alle blind. Ma hat als Kind bei einem schlimmen Autounfall sein Augenlicht verloren, sein Freund bei einem Unglück im Bergwerk. Wie bei dem “Leichenteilen-Film” beginnt es wieder mit einem Schock: Ma versucht sich, das Leben zu nehmen. Für herausragende künstlerische Leistung gab es für die Kamera von Jian Zeng einen Silbernen Bären – zu Recht! Wie versucht die Kamera die Anmutung einzufangen von Menschen, die sich nicht am Blickwechsel orientieren können? Film ist Bild. Blinde können sich hören, riechen, ertasten. Was macht da die Kamera? In Blind Massage gibt es Augenblicke (darf man “Augenblicke” hier überhaupt gebrauchen?), die ich nie vergessen werde! Kann ein blinder Mann seine blinde Freundin schön finden? Drei Schicksale von Menschen, die sich in einer Welt zurecht finden müssen nur mit Händen, mit der Zunge und mit der Nase. Ein Bravo für alle.

    Wu Ren Qu (No Man’s Land) von Ning Hao

    Auch für den 3. Film aus China: Wu Ren Qu (No Man’s Land) von Ning Hao. Von ihm sah ich 2005 im Internationalen Forum des Jungen Films Mongolian Ping Pong – auch mit dem fabelhaften Kameramann Du Jie wie jetzt bei Wu Ren Qu. Durch eine karge, fast unwirkliche Wüstenlandschaft fährt bei gleißendem Licht ein Anwalt. Sein Ziel ist weniger ein Prozess, sondern zwei illegal gefangene, prächtige Falken, die er mit Gewinn verkaufen will; wieder die Gier nach Geld, eine irre Reise.

    Vom 3. April bis 7. Juli 2014 gibt es im Martin-Gropius-Bau (Medienpartner: ARTE) die Ai Weiwei-Ausstellung Evidence. Ai Weiwei ist der bedeutendste chinesische Künstler. Am 2. April 2014 zeigt ARTE die Kunstdoku Ai Weiwei – Evidence. Der Tagesspiegel hat am 24. März 2014 “China 2014” herausgebracht: eine Beilage aus Anlass des Staatsbesuchs von Präsident Xi Jinping in Deutschland.

    Black Coal, Thin Ice (Goldener Bär der Berlinale) von Diao Yinans wird im Sommer in die deutschen Kinos kommen. Der Film ist in China sehr erfolgreich. Vielleicht kommt der Hauptdarsteller Liao Fan, der bei der Berlinale einen Silbernen Bären gewann, dann wieder nach Deutschland!

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    Rosa, Margarethe, Barbara

    By Dorothea Holloway | March 24, 2014

    Freitag, den 21. März sah ich auf ARTE ein Meisterwerk:

    Rosa Luxemburg (1986), Buch und Regie: Margarethe von Trotta, Rosa Luxemburg: Barbara Sukowa und weitere großartige Schauspieler, an der Kamera: Franz Rath.

    In KINO – German Film No:22 (Spring 1986) beginnt der Bericht Rosa Luxemburg von Ron Holloway so:

    On April 10th, the day after the Berlin premiere of Rosa Luxemburg, Margarethe von Trotta together with Barbara Sukowa – in the title role – discussed with KINO the issues in her film. A few days before, in Saarbrücken, she had discussed in an open forum with Saarland’s Minister President Oskar Lafontaine the peace movement, the Socialist Party of yesterday and today,
    and the role of an engaged woman filmmaker in contemporary German society.

    Indeed, this is one of those significant occasions when a biographical film blends art and reality, form and content, into such a dynamic whole that all and everything is interwoven: the person, the film, the book, the director, and the actress…

    It was A Bioskop Film, Munich, in coproduction with Filmverlag der Autoren, Munich, Regina Ziegler Film, Berlin, Bären Film, WDR Cologne.

    In KIno German Film No:23 (Summer 1986) ist ein Bericht von Hugh Rorrison unter der Überschrift:
    ROSA LUXEMBURG – The Woman Behind the Myth.

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    Baal von Brecht

    By Dorothea Holloway | March 20, 2014

    Wer im Rahmen Berlinale Special in der Regie von Volker Schlöndorff Baal (1969) nicht gesehen hat, kann und sollte das nun unbedingt nachholen: u.a. in Babylon Mitte oder Babylon Kreuzberg.

    Baal ist das Werk von und mit jungen Wilden. 1969 war Schlöndorff bereits dreißig Jahre alt und hatte die hervorragende Idee, sich den gerade mal 20-jährigen Rainer Werner Fassbinder als Baal austoben zu lassen.

    Baal wurde 1970 im Fernsehen gezeigt und gefiel Helene Weigel überhaupt nicht. Baal verschwand.Vielleicht ist unsere Gegenwart gerade die richtige Zeit für diese rebellische Kraftmeierei? Werden die Jungen von Heute rebellisch werden, in diesen unsicheren Zeiten?

    In KINO – German Film No: 46 (1992) schrieb Ron Holloway:

    Fassbinder – Werkschau

    Scheduled from 28 May to 19 July 1992, on the occasion of the 10th anniversary of the death of Rainer Werner Fassbinder, this complete RWF Workshop, organized by Juliane Lorenz and Harry Bear, embraces his three-fold career as poet, actor, and director (for both stage and screen). The exhibition on Berlin-Alexanderplatz includes over 600 items. And all 43 of his film, together with 60 he personally prized, are being presented in the Arsenal Kino, Babylon Mitte, and the Filmmuseum Potsdam. Afterwards, in response to requests from around the world, both the exhibition and the ertrospective will go on tour.

    Den Film unbedingt ansehen, wenn man etwas von den 68er begreifen, erfühlen, erkennen möchte.

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    Ein wichtiger Film aus China

    By Dorothea Holloway | March 16, 2014

    Beim 66. Filmfestival von Cannes gab es im Wettbewerb einen Film aus China, der mir keine Ruhe läßt: »A Touch of Sin« (Tian Zhu Ding) von Jia Zhangke.

    Im Katalog mache ich mir immer kurz Notizen. Bei A Touch of Sin steht ganz groß nur GUT. Jia Zhangke, ein erfahrener Könner, er machte bis jetzt wohl ein Dutzend Filme, bekam in Venedig für Still Life den Goldenen Löwen. Aus dem China von heute mit Leuten von heute, meist aus der Province, wenn ich Tian Zhu Ding richtig einschätzen kann, berichtet Jia von vier Schicksalen.

    Ein Minenarbeiter rebelliert gegen den korrupten Chef, ein Wanderarbeiter, kann es Menschen im mächtigen China so elend gehen, ist mit dem Moped unterwegs, um Arbeit zu finden. Um Frau und Kind zu ernähren, »lebt« er mehr von Überfällen. Die junge, schöne Angestellte einer Sauna sticht einen Mann nieder, der sie bedrängte. In einem Luxusbordell ist die Geschichte auch düster und tragisch: Mord und Selbstmord. Alles soll sich wahrhaftig so zugetragen haben. Warum? Es geht um Rache, Schuld, um menschliche Würde? Können die Menschen mit dem rasanten Umbruch, der dieses große Reich zu bewältigen hat, nicht Schritt halten? Ist der Kapitalismus zu schnell zu überstürzt, zu unüberlegt übernommen worden?

    Jia Zhangke und sein grandioser Kameramann Yu Likwai zeigen alles in ruhigen Bildern und hüten sich, spektakulär zu sein. Zhangke ist nicht nur der Regisseur, er ist auch für Scenario und Dialoge verantwortlich. In Cannes wurde der Preis für das Drehbuch an Jia Zhangke für A Touch of Sin verliehen.

    Der Präsident der Volksrepublik China, Xi Jinping, wird Ende des Monats Deutschland und wahrscheinlich auch Berlin besuchen.

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