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  • Ein Herbst mit Pasolini in Berlin

    By Dorothea Holloway | September 25, 2014

    Im Arsenal gibt es im September und Oktober eine bewundernswert umfassende Retrospektive für Pier Paolo Pasolini (1922-1975).

    Die Einführungen zu den Filmen vom Arsenal-Team könnten nicht besser sein, Beispiel:

    Pier Paolo Pasolini gehört zu den vielseitigsten, einflussreichsten und radikalsten Künstlern und Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Seine Filme, Romane und Essays haben im Nachkriegseuropa Zäsuren und Maßstäbe gesetzt, provoziert und polarisiert …

    Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin, Luce Cinecitta, dem Centro Studi – Archivio Pier Paolo Pasolini / Cineteca Bologna, Minerva Pictures und dem Martin-Gropius-Bau.

    PASOLINI ROMA, Martin-Gropius-Bau, Berlin, vom 11. September bis 5. Januar 2015. In der Zeitschrift MONOPOL – Magazin für Kunst und Leben ist eine empfehlenswerte Preview erschienen, Titel: Auf Liebe und Tod: Pasolini und Rom sind in Berlin eng umschlungen. Autor: Jens Hinrichsen.

    Aus BEYOND THE IMAGE – Approaches to the Religious Dimension in the Cinema:

    Pasolini’s The Gospel According to St. Matthew (1963-1964) approaches the Christ figure as myth, on the grounds that such is the faith of the population of southern Italy (where the film was made and for whom it was directed). Far from interpreting the gospel message, the poor southern Italian looks upon Christ as a legendary, heroic figure, the archetype of the good man who suffers and dies for the ideals. Pasolini worked within the frame of the Christian mythos, retaining the freedom to channel the social and revolutionary elements of Matthew’s gospel into a demonstration against church authorities. As a Marxist, existentialist and atheist, he is concerned with the Christian mythos as the foundation of experience. The Christian faith itself is bypassed. – Ronald Holloway.

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    Das Leben ist ein Gespräch

    By Dorothea Holloway | September 22, 2014

    Sonntag, den 21.September 2014: Akademie der Künste Hanseatenweg – Gespräch 11 Uhr im Studio. Fünf Jahrzehnte zeitgenössisches Theater. Archiveröffnung Schaubühne.

    Ein vollkommener gelungener, informativer Sonntag Vormittag! Die Moderation hatte Gerhard Jörder, der seinen Gesprächspartnern so kenntnisreiche und vernünftige Fragen stellte. Er begann mit Jürgen Schitthelm (Gesellschafter Schaubühne am Lehniner Platz), der vom Studententheater kam und zu den Gründern der Schaubühne gehört (1962). Es war ein großes Vergnügen, Tina Engel zuzuhören, die 24 Jahre an der Schaubühne war und seit 2001 auch Regie führt. Auf die Frage, was sich seit “damals” geändert hat, antwortet Tina Engel:”Wir hatten Z E I T und R A U M ! “Steinzeit.” – Die “gute Zeit” hat auch Sabine Ganz miterlebt. Sie begann zu Anfang der 1970er Jahre das Archiv aufzubauen und hat es auch lange geleitet.

    Aus KINO – German Film (October 1979):

    Although Peter Stein with the Schaubühne am Halleschen Ufer in West Berlin has made two films on his own theatre productions, he is not considered a filmmaker and these adaptations seldom reach international festivals save as side- attractions. Nevertheless, Summer Guests and Trilogie des Wiedersehens are filmic adaptations, not filmed theatre, and the ensemble has produced many noted actors in the New German Cinema movement: Bruno Ganz, Edith Clever, Angela Winkler. In addition, Gorky’s play, Summer Guests, was originally “rewritten” as a screenplay for the ensemble,
    then changed back into a stage production on a kind of movie set, and finally filmed in its theatre version. The dramatist-scriptwriter, Botho Strauss, on the project used the experience to conceive Trilogie des Wiedersehens as a wedding of the two related but opposing artistic forms. Peter Stein produced this social comedy about an Art Society in the provinces congregating for a special preview of its new exhibition, then filmed it on a reconstructed set. Summer Guests, 1975 and Trilogy of Farewell, 1979 are Regina Ziegler Productions. – Ronald Holloway

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    WEISSENSEE – Hymn to an extraordinary TV Series

    By Dorothea Holloway | September 19, 2014

    From KINO – German Film, No: 105 (2013):

    That’s something I’ve only experienced once in a blue moon. A film, not the usual format, but an ARD mini-series in six episodes, and with so many actors, but all marvellously cast down to the smallest part … Bravo! A rarity!

    “Mit großer Hingabe aller Beteiligter an dieses außergewöhnliche Projekt und mit eben so viel Sorgfalt für jedes Detail sind weitere sechs Folgen entstanden: WEISSENSEE – Die 2. Staffel.,” so Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen.

    Und jetzt dreht Friedemann Fromm, Regisseur und Drehbuchautor, die 3. Staffel von WEISSENSEE. Und in Zukunft? Produzentin Regina Ziegler und Team arbeiten an Plänen für einen “Weissensee-Kinofilm”.

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    Fünf tolle Tage am Hanseatenweg

    By Dorothea Holloway | September 17, 2014

    Akademie der Künste am Hanseatenweg, Foyer: 16. September, 19 Uhr Schwindel der Wirklichkeit: Eröffnung der Ausstellung und der Berliner Art Week – 16. – 21. 9. – Eintritt frei.

    Ich war gestern dabei. Unvergesslich, werde auch die nächsten 4 Tage hingehen. Heute lautet die Ankündigung unter “Kunst” so: Berlin Art Week: Schwindel der Wirklichkeit, Trevor Paglen, Harun Farocki, Thomas Demand, Thomas Wrede, Hamish Fulton, Tino Sehgal u. a., 11-19 Uhr, Halle 3. Noch nie habe ich in und um die Akademie am Haseatenweg herum so viele Menschen erlebt, die den “Schwindel” sehen wollten. Ich habe es geschafft, da ich gerne überpünktlich bin. Als ich gestern gegen 20:30 Uhr Halle 3 verließ, wurde keiner mehr reingelassen; ich musste mich durch die wartende Menge durchquälen. Draußen auf dem Rasen lagerten geduldig Wartende und vom S-Bahnhof Bellevue kamen mir junge Leute entgegen, die in Richtung Akademie der Künste strebten. – Dorothea Holloway ohne Ron

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    Zu guter Letzt

    By Dorothea Holloway | September 15, 2014

    Drei Jahre war Rainer Maria Woelki Bischof in Berlin. Am 20. September 2014 wird Woelki in Köln als neuer Erzbischof eingeführt.

    Am 11. September 2014 bat Rainer Maria Kardinal Woelki zu einem MEDIENEMPFANG in das “Katholische Schulzentrum Edith-Stein” in die Greifswalder Straße in Berlin. Das Schulzentrum ist das ehemalige Katharinenstift der Dominikanerinnen und ist eine Fachschule für Sozialpädagogik; ein Bildungsgang ist Altenhilfe. Das war auch das Thema von “Zu Guter Letzt”. Mitarbeiter von Caritas-Altenhilfe GmbH waren u. a. eingeladen. Schülerinnen vom Schulzentrum Edith-Stein sorgten für das leibliche Wohl der zahlreich erschienenen Gäste. Die Speisen waren ebenfalls reichlich und köstlich. Vor allem jedoch die Freundlichkeit der Schülerinnen war herzerwärmend. Caritas ist Kirche.

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    Bilderwelten vom Großen Krieg 1914 – 1918

    By Dorothea Holloway | September 10, 2014

    Aus der Schweiz / Von den Fronten / Aus dem Herzen Filme von Heinz Bütler und Alexander Kluge

    “1914” – vor 100 Jahren begann das Inferno des Ersten Weltkrieges. Es scheint erst jetzt richtig ins Geschichtbewusstsein zu gelangen: Filme – Abhandlungen – Ausstellungen – Kluge und Bütler haben mit Bilderwelten einen so wichtigen und großartigen Film geschaffen über den ich nicht nur einmal berichten möchte, obwohl ich weiß, dass ich überfordert bin.

    Einen so wichtigen Film habe ich noch nie gesehen, und mein Lehrmeister ist tot. 18 Episoden hat die DVD, die u. a. Postkarten zeigt, die von Soldaten gemacht wurden, die 1914 auf “Grenzwacht” waren. Um ein Lebenszeichen nach Hause zu schicken, photographierten sich die Soldaten und grüßten die Lieben zu Hause: “Mein lieber Vater … schreib wenn die Kirschen reif sind, komme dann nach Hause.”

    Im August 1914 marschierten die deutschen Soldaten der 5. Armee nach Westen durch die Ardennen und waren sicher, sie würden Weihnachten wieder zu Hause unter dem Tannenbaum sitzen. 9 Millionen Soldaten starben im 1. Weltkrieg und 7 Millionen Zivilisten. Alexander Kluge setzte mit dem Filmessay Bilderwelten vom Großen Krieg 1914 – 1918 seinem Onkel ein Denkmal, er fiel 1914 in den Ardennen. (Der Bruder meines Vaters ist auch im 1. Weltkrieg gefallen.)

    Auf der Rückseite einer Postkarte aus der Fotostiftung Schweiz steht u. a. “Geehrte Familie, …Ich bin auf dem Photo mit meinen Leuten an der Grenze gewesen, haben dort aus einem alten Ofenrohr eine Kanone gemacht, wie Sie sehen. Ich danke Ihnen also nochmals recht herzlich und wünsche Euch Allen recht fröhliche Weihnachten.”

    Alexander Kluge und Heinz Bütler gelingt ein erschütterndes Werk aus Dokumenten, Berichten, Fotopostkarten und Erläuterungen, mal höchst wissenschaftlich, mal herzergreifend. Zu den Autoren gehören Professoren der Neueren Geschichte, Forscher, Historiker wie z. B. Christopher Clark, der das viel beachtete Buch schrieb “Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog.” (2013)

    Herfried Münkler, eines seiner Bücher heißt Der Große Krieg. Die Welt 1914-1918 (2014), zitiert von Georg Trakl Grodek. Als gelernter Apotheker hatte sich Georg Trakl 1914 bei Krakau in einem Hospital um verwundete Soldaten gekümmert, denen er praktisch gar nicht helfen konnte! Keine Schmerzmittel! Die Soldaten waren bei der Schlacht von Grodek verwundet worden. Georg Trakl nahm sich 1914 das Leben.
    (Ich liebe die Trakl-Gedichte, besonders Ein Winterabend.)

    Und niemals werde ich die Stimme von Karl Kraus vergessen, der wie ein heiterer Reiseführer die Touristen ermuntert, eine Rundfahrt zu den Schlachtfeldern zu unternehmen. Angekündigt: Unvergessl. Eindrücke.
    So bitter und so scharf hat keiner über den Krieg geschrieben: Karl Kraus Die letzten Tage der Menschheit. Tragödie in 5 Akten. Auch gibt es Texte, die ich nie vergessen werde: Robert Walser, Beim Militär, Robert Walser-Stiftung Bern.

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    Rollenwechsel im ARSENAL, Institut für Film und Videokunst e. V.

    By Dorothea Holloway | September 9, 2014

    Gestern im ARD Mittagsmagazin konnten wir Ursula Seifried zusehen, wie Filmrollen – 35 mm, 16 mm – eingelegt werden, wie der Rollenwechsel gelernt sein muss, die Überblendung.

    Seit 40 Jahren ist Ursula Seifried Filmvorführerin und hat all die wunderbaren Filme im ARSENAL vorgeführt, die uns unvergessliche, magische Momente schenkten: Nosferatu von Murnau, Fritz Lang’s Dr. Mabuse, die Filme von Dreyer, Bunuel und Renoir…  Jetzt werden wir Ursula nicht mehr hinter uns durch die kleine Scheibe sehen wie sie die Filmrollen einlegt, jetzt kann sie mit uns im Kinosaal sitzen. Alles Gute.

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    Das Wunder von Paris. Zum Film »Diplomatie« von Volker Schlöndorff

    By Wolfgang J. Ruf | September 8, 2014

    Niels Arestrup als General Dietrich von Choltitz und André Dussolier als Konsul Raoul Nording (v. l.); courtesy Koch-Media, München

    Niels Arestrup als General Dietrich von Choltitz und André Dussolier als Konsul Raoul Nording (v. l.); courtesy Koch-Media, München

    Es vergeht derzeit kein Tag, an dem nicht von verschiedensten Seiten diplomatische Lösungen für die immer bedrohlicher scheinenden Konflikte überall auf der Welt, in der Ukraine, in Syrien und im Irak, zwischen Israel und seinen Nachbarn, in Afghanistan und wo auch immer, gefordert werden. Die Idealvorstellung, dass jede diplomatische Verhandlung ausschliesslich mit aufrichtigem Respekt voreinander, mit verbalem Taktgefühl und dem Bemühen um Sachlichkeit bei noch so kontroversen Standpunkten einhergeht, dürfte indes eine Illusion sein. Volker Schlöndorffs neuer Film mit dem lapidaren Titel Diplomatie zeigt das ungemein aufschlussreich an einem berühmten, in seinen Details aber wenig bekannten historischen Beispiel.

    Im Mittelpunkt des Films steht zwar ein weitgehend fiktives Beispiel für das, was diplomatische Anstrengungen selbst in aussichtsloser Situation zu leisten vermögen. Der Disput zwischen General Dietrich von Choltitz (1894-1966), der Anfang August 1944 zum Wehrmachtskommandeur von Paris ernannt wurde, und dem schwedischen, gleichwohl in Paris geborenen Generalkonsul Raoul Nordling (1882-1962), der in der Nacht vom 24. auf den 25. August 1944 den deutschen General davon abzubringen versucht, Paris zu zerstören, hat so, wie ihn der französische Bühnenautor Cyril Gély für sein wirkungsvolles Bühnenstück gleichen Titels entwickelte und der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff mit den ungemein präsenten, aus der Pariser Inszenierung von 2011 am Théâtre de la Madeleine übernommenen Schauspielern Niels Arestrup und André Dussolier nun virtuos inszenierte, wohl nicht stattgefunden. Doch die historischen Umstände dieser geradezu verzweifelt geführten Auseinandersetzung sind authentisch, und aus dieser Spannung gewinnt der Film seine besondere Faszination. Man folgt geradezu atemlos jedem Zug dieser Auseinandersetzung, obwohl man das Ergebnis, das Wunder der Rettung von Paris, kennt.

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    Gottfried John ist mit 72 Jahren gestorben

    By Dorothea Holloway | September 4, 2014

    Schauspieler Gottfried John, 1942 in Berlin geboren, ist am 1. September bei München gestorben.

    In mehr als 100 Filmen hat er mitgewirkt, jedoch vor allem gehörte John zu der einmaligen “Rainer-Werner-Fassbinder-Familie”. In Acht Stunden sind kein Tag war Gottfried John ein revolutionärer Werkzeugmacher und in der 13-teiligen unvergleichlichen Serie Berlin Alexanderplatz der Gegenspieler von Franz Biberkopf, verkörpert von dem grandiosen Menschendarsteller
    Günter Lamprecht. Zwei Künstler mit Ausstrahlung, die auf keiner Schauspielschule beigebracht werden kann. Auch in Die Ehe der Maria Braun war John dabei, einem Lieblingsfilm von Ron Holloway. John war auch Theaterschauspieler. Er stand auf den Bühnen von Hannover, Bonn, Bad Hersfeld und bewährte sich unter der Regie von Hans Neuenfels in Peter Handkes Publikumsbeschimpfung.

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    Oscar-Kandidat »Die geliebten Schwestern«

    By Dorothea Holloway | September 2, 2014

    Welch glückliches Gespür hatte Dominik Graf mit der Besetzung seiner Hauptrollen!

    Von ganzem Herzen freue ich mich, dass der beeindruckende Film über die zauberhaften Schwestern zum deutschen Anwärter für den Auslands-Oscar bestimmt wurde. Nun halte ich die Daumen, damit es das meisterliche Werk von Dominik Graf Anfang 2015 auch in die Endauswahl schafft. Toi, toi, toi!

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