• Meta

  • « | Home | »

    Roland Klick – The Heart Is A Hungry Hunter

    By Doreen Butze | February 13, 2013

    Roland Klick der große unbekannte Regisseur des deutschen Autoren-Kinos. In der Berlinale-Sektion Panorama Dokumente wird eine gelungene Hommage an ihn und sein Werk gezeigt – eine 80-minütige Dokumentation. Über drei Jahre lang hat ihn die Filmemacherin Sandra Prechtel begleitet. Es kommen ebenso ehemalige Weggefährten wie Otto Sander oder Eva Mattes zu Wort und berichten über ihre Zusammenarbeit mit Roland Klick.

    Die Geschichte Roland Klicks ist vor allem eine der Rückschläge und des Scheiterns. Trotzdem ist  in seinen Ausführungen kein Bedauern oder Trauer zu spüren. Im Gegenteil: der heute 73-jährige Klick lässt uns, mit seinem unverwechselbaren lauten Lachen, seiner Lockerheit und mit großer Leidenschaft, retrospektiv auf sein Leben und seine Regiearbeiten schauen. Wir spüren seine große Liebe zum Medium Film, die er durch den Regiestil Antonionis, fand. Filme wollte er immer für alle machen, nicht nur für „die da oben“. Deshalb holte er sich Laiendarsteller aus den Milieus, in denen sein Filmen auch spielen sollten. Er wollte die Dinge „nacherlebbar“ machen.

    Der Weg zum Film war für ihn ein eher steiniger. Von den Eltern, der Vater war Arzt, erntete er nur Unverständnis für seinen Wunsch Regisseur zu werden. Erstes eigenes Geld verdiente er mit dem Überführen von Autos. Selbst dabei scheiterte er gewissermaßen: er bekam TBC und musste für über ein Jahr nach Davos ins Lungensanatorium. Als er sich wieder erholt hatte, ging er nach München um Filmwissenschaften zu studieren. Das war gar nicht so einfach, denn einen Fachbereich Filmwissenschaften gab es nicht, also begann er mit dem Studium der Theaterwissenschaften und der Germanistik.

    Schon damals begann er sein eigenes Ding zu machen. Der Junge Deutsche Film, der mit den Ikonen Alexander Kluge und Rainer Werner Fassbinder, in den 60er und 70er Jahren eher sperrige Inhalte auf die Leinwand brachte,  hat seiner Meinung nach zu viel zu analysieren versucht. Er hingegen wollte immer Filme für sein Publikum machen. Deshalb wurde er oft von anderen als kommerziell „beschimpft“. Neben dem Publikum achtete und liebte er seine Darsteller, wie er immer wieder betont. Deshalb sei Renate Roland, die vorher noch nie vor einer Kamera stand,  in Bübchen (1968) auch so großartig gewesen und später bei Fassbinder nicht mehr. Bübchen war sein erster Langspielfilm. Er erzählt von einem Jungen, der seine kleine Schwester ermordet. Ein damals verstörender Film, weil Klick kein erklärendes Element hinzufügte, wieso der Junge diesen Mord beging.

    Zwei Jahre später gelang mit dem ‘Kraut-Western’ Deadlock sein größter kommerzieller Erfolg. Gedreht wurde der Film im Grenzgebiet zwischen Israel und Jordanien. Auf Grund der angespannten politischen Lage mussten Klick und sein Team vom israelischen Militär beschützt werden. Deadlock sollte der deutsche Wettbewerbsbeitrag in Cannes sein, aber dazu kam es nicht. Wieder eine Niederlage; immerhin gab es das Filmband in Gold. Es folgte 1973 Supermarkt eine poetische Großstadtgeschichte über einen Junkie, der das große Glück sucht,  u. a. mit Eva Mattes. Für White Star (1983) konnte Roland Klick Dennis Hopper gewinnen. Die Dreharbeiten sollten allerdings eine Farce werden. Dennis Hopper war schwer kokainabhängig und konnte nur zwei Stunden am Tag arbeiten. Der Film floppte an den Kinokassen, bekam aber das Filmband in Silber.

    Dann kam das große Drama bei der Realisation des Films Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Produzent Bernd Eichinger holte Regisseur Klick mit an Bord, zerstritt sich jedoch wenig später mit ihm und warf ihn aus dem Projekt. Ende der 80er Jahre gab Klick schließlich das Filmemachen auf. Schade.

    “He was a dreamer inside a Deutscher – not an easy thing to be!”, sagt Schauspieler David Hess (White Star) über Roland Klick.

    Topics: Film Reviews, German Film | Comments Off on Roland Klick – The Heart Is A Hungry Hunter

    Comments are closed.