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    In the Name of …

    By Doreen Butze | February 11, 2013

     W imię... (In the Name of) with Mateusz Kościukiewicz, Andrzej Chyra, courtesy Berlinale 2013

    W imię... (In the Name of) with Mateusz Kościukiewicz, Andrzej Chyra, courtesy Berlinale 2013

    Der katholische Priester Adam (Andrzej Chyra)  lebt in einem polnischen Dorf und hat die dortige Pfarrei übernommen. Er nimmt seine Arbeit sehr ernst, hat immer ein offenes Ohr für die Belange der Dorfbewohner und ist deshalb sehr beliebt. So hat er einen Jugendclub zusammen mit Michal (Lukasz Simlat) ins Leben gerufen, der schwer erziehbaren Heranwachsenden Halt gibt und sie Respekt gegenüber sich und anderen beibringen soll.

    Den Annäherungsversuche der, frisch mit Michal verheirateten, Ewa (Maja Ostaszewska) weicht er mit einem: „Ich bin schon vergeben.“ aus, denn Adam fühlt sich stärker zu Männern hingezogen. Dieses Geheimnis um seine Sexualität trägt er schon seit Jahren mit sich herum. Als er und Humpty (Mateusz Kościukiewicz), einer der Jungen aus dem Club, sich näher kommen, bekommt mühsam aufrecht erhaltene Fassade Risse …

    Regisseurin Małgośka Szumowska konzentriert sich in ihrem Film nicht nur auf die Thematik Homosexualität und Kirche. Es geht auch um die Einsamkeit: Auf der einen Seite die Selbstgewählte von Adam, der sich als Priester für das Zölibat, als Verneinung der eigenen Sexualität, entschieden hat. Auf der Anderen Ewas Einsamkeit (die nur kurz angedeutet wird), bedingt dadurch, dass sie ihrem Mann in das Dorf gefolgt ist und nun mit ihrem neuen Leben nicht zurecht kommt.

    Visuell bietet der Film viele starke Kontraste: In bläulich kühlen Bildern läuft Adam gegen sein immer wieder aufkeimendes Begehren an. Wir sehen ihn durch den Wald joggen immer auch auf der Flucht vor sich selbst. Im Gegensatz dazu steht die gleißende Helligkeit und Entrückung bei einer Prozession durchs Dorf.

    Das intensive Spiel von Andrzej Chyra ist großartig. Zum Beispiel wenn er als Adam volltrunken zu lauter Rockmusik, mit dem Bild des Papstes durch die Wohnung tanzt, und uns all seine Verzweiflung und Traurigkeit entgegen schleudert.

    In the name of… (W imię…) ist ein guter Wettbewerbsbeitrag der diesjährigen 63. Berlinale. Das Tabuthema Homosexualität in der katholischen Kirche wird ohne falschen Kitsch einfühlsam erzählt. Am Ende zerfasert der Film jedoch etwas. Das soll aber nicht den guten Gesamteindruck trüben. Starkes polnisches Kino!

    Topics: Film Reviews, International Reports | Comments Off on In the Name of …

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