POLISH FILM Special Issue 1982 – The First Polish Film Review in Warsaw
By Dorothea Holloway | March 29, 2013
This Special Issue of KINO – POLISH FILM was originally intended to accompany the First Polish Film Review in Warsaw, planned for February 23-28 in the wake of the 1982 Berlinale.
The idea of an annual Polish Film Review was hatched during the 8th Gdansk Festival of Polish Feature Films in September 1981 by members of the Association of Polish Filmmakers. The model for such a national fest was taken from the Hungarians, who sponsor an identical national review each February prior to the Berlin Film Festival. Just as Budapest and Pecs serve as meeting-places on an alternative basis for some 70 international journalists and guests, so also would Warsaw convene on the heels of the Berlinale for a select group of film people already a stone’s throw away from Poland.
The official announcement of the Warsaw review appeared in Variety during the Chicago Film Festival. Invitations from Andrzej Wajda and the Association of Polish Filmmakers were sent to key individuals in November. And we began collecting information for KINO and the Review as early as October of last year during a session of talks with members of the Association: Krzysztof Zanussi, Agnieszka Holland, Krzysztof Kieslowski, Filip Bajon, Feliks Falk, Tomasz Pobog-Malinowski, Edward Zebrowski, Wojciech Marczewski, Janusz Zaorski, Witold Stok, and Jerzy Bareda (Secretary of the Polish Filmmakers Association).
On Thanksgiving Day in New York, Toby and Dan Talbot offered support to the Special Issue of KINO – POLISH FILM 1982. More encouragement came from Barbara and David Stone of Cinegate in London. We found that we had too much material for a special KINO issue. Actually, this should be a book, not just a modest number in a film series. Perhaps it will grow into one after all.
Jay Scott, critic at the Toronto Globe & Mail, sent us his interview with Andrzej Wajda in New York shortly after the distinguished director received his Honorary Degree at American University in Washington, D.C. Barbara Katz mailed a photograph of Jerzy Bossak in San Francisco during his tour last year with Polish documentaries. David Robinson granted permission for a reprint of his 1979 Sight and Sound article on Poland’s “Young Generation Directors” – the very essay that, in part, accounted for his “honorary ring” tribute in Gdansk 1980 by the Association of Polish Filmmakers.
For KINO – POLISH FILM, we have selected a series of articles relating to the three major festivals: Gdansk festivals, 1979 – 1981, and two showcases of Polish documentary films, Cracow 1981 and the “ZAK” Film Club in Gdansk during the time of the First National “Solidarity” Congress in September 1981.
The series of articles, interviews, and other information on Andrzej Wajda’s Man of Iron is included in view of the Polish Nomination for the Academy Award in the Best Foreign Film category. This collection of writings and filmographies is dedicated to Andrzej Wajda and the Association of Polish Filmmakers.
We are grateful for the help and encouragement of friends in preparing this Special Issue.
– Dorothea Holloway / Ronald Holloway
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Lola-Nominierungen
By Dorothea Holloway | March 29, 2013
Für den Deutschen Filmpreis 2013 – den Lolas – sind von der Deutschen Filmakademie Filme nominiert worden, die in KINO – German-Film No: 104 besprochen wurden:
Cloud Atlas von Tom Tykwer und den Geschwistern Wachowski (9 Nominierungen), Oh Boy von
Jan Ole Gerster (8 Nominierungen) und Hannah Arendt von Margarete von Trotta (6 Nominierungen) –
Bravo! Auch über More than Honey von Markus Imhoof wird in KINO 104 berichtet.
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Berlinale 2013: Dark Blood
By Dorothea Holloway | March 24, 2013
1993 wurden die Dreharbeiten zu Dark Blood abrupt abgebrochen, da einer der Hauptdarsteller der charismatische River Phoenix plötzlich an Herzversagen starb, 23 Jahre alt.
Er verkörperte den jungen Mann Boy mit indianischen Wurzeln, der in der Wüste von Nevada in einer Holzhütte lebte und auf das Ende der Welt wartete. Boy nimmt ein Ehepaar bei sich auf, deren Bentley in der Wüste liegen gebliebenwar. Der holländische Regisseur George Sluizer konnte das bereits vorhandene Material vor der Vernichtung bewahren und setzte die Teile so zusammen, wie es mal vor 20 Jahren geplant war.
Die fehlenden Szenen ließ George Sluizer aus dem Drehbuch im Off einlesen. Dark Blood – ein unvollendeter – vollendeter Film. Ein Requiem für den zu früh verstorbenen, genialen, amerikanischen Schauspieler River Phoenix. Im Wettbewerb – ausser Konkurrenz.
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Berlinale 2013: Prince Avalanche von David Gordon Green
By Dorothea Holloway | March 22, 2013
Prince Avalanche (USA 2013) von David Gordon Green ist eine Low Budget Komödie für zwei Profischauspieler, die fabelhaft “miteinander können”, für Emile Hirsch und Paul Rudd.
Die beiden Kumpel, – Hirsch als Lance und Rudd als Alvin, – haben vom Strassenbauamt den Auftrag, in einer recht stillen Landstrasse den Mittelstreifen zu markieren, einen Sommer lang. Keine schwere Arbeit, den gelben Streifen auszubessern, aber langweilig, wenn auch ab und zu ein gütiger, alter Lastwagenfahrer anhält und einen Schnaps ausgibt.
Die Strasse führt durch ein Waldgebiet, wo ein Waldbrand böse Spuren hinterlassen hat. Kameramann Tim Orr zeigt uns immer wieder, wie der Wald gelitten hat; das gibt der Handlung Tiefe.
Prince Avalanche ist ein Remake. Ich kenne das isländische Original nicht. Jedenfalls habe ich den beiden Kumpanen gerne zugehört, die sich mit lockeren Sprüchen unterhalten, so flutscht die monotone Arbeit besser. Da nicht nur die Kameraarbeit erster Klasse ist, sondern auch das Sounddesign von Will Files, habe ich mich bestens unterhalten (94 min, keine Überlänge) und kann all meinen Freunden, den bei der Berlinale ausgezeichneten Prince Avalanche nur empfehlen.
Silberner Bär für die beste Regie: David Gordon Green für Prince Avalanche (Vereinigte Staaten).
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Before Midnight – Richard Linklater in der Berlinale
By Dorothea Holloway | March 20, 2013
Ein sympatischer 40-jähriger und ein etwa 12-jähriger mit Gepäck in der Abflughalle. Der Ältere gibt noch schnell wohl gemeinte Ratschläge, Hinweise, Ermahnungen, die der Halbwüchsige mit gelassener Ruhe hinnimmt. Dann Abschied, der Junge geht zur Flugabfertigung; der Ältere bleibt wie reglos stehen, atmet er noch?
So beginnt Before Midnight (2013) von Richard Linklater. Die Story: In Before Sunrise (1995) verbringen die blutjunge Celine (bewundernswert: Julie Delpy) und Jesse (auch ganz hervorragend: Ethan Hawke) eine Nacht in Wien. Sie sind seelenverwandt, wollen sich wieder sehen. Das dauert 9 Jahre. In Paris werden die Französin Celine und der Amerikaner Jesse ein wunderschönes Paar: Before Sunset (2004).
Und wieder 9 Jahre später erleben wir Celine und Jesse in Griechenland am letzten Tag ihres Urlaubs Before Midnight (2013). Das Leben ist ein Gespräch. Während einer Autofahrt reden die Beiden über “Gott und die Welt” und über sich. Auf dem Rücksitz schlummern die Zwillingstöchter. Die Dialoge haben Delpy, Hawke und Linklater gemeinsam erarbeitet.
Celine und Jesse sind so einmalig, ich höre ihnen so gerne zu, ich mag den Film, seine Ehrlichkeit, seinen Charme. Celine macht sich Gedanken, wird sie auch weiterhin für die beiden Töchter eine gute Mutter sein können? Jesse spricht von dem Kind aus seiner ersten Ehe, die zerbrach, von dem Sohn, den er nur in den Ferien sehen kann und der jetzt auf dem Flug nach Chicago ist. Den letzten Abend in Griechenland sitzen Celine und Jesse am Meer.
Die Kamera zieht sich langsam zurück. Wir wissen, die beiden lieben sich noch immer. Before Midnightbereits in Sundance gelaufen ist, war er bei der Berlinale “Ausser Konkurrenz” im Wettbewerb. Meinen Bär hat dieser meisterhaft Film!
Update: The Berlin festival honored Richard Linklater with a Berlinale Camera, the festival’s lifetimeachievement award. In 1995 Linklater won the Silver Bear for the Best Directing for Before Sunrise.
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Harmony Lessons – 63. Berlinale Wettbewerb
By Dorothea Holloway | March 18, 2013
Im Wettbewerb der 63. Berlinale wurden manigfaltige Themen behandelt. Ja, es trafen auch Kulturen aufeinander.
Überzeugende Beiträge kamen aus Kazakhstan, aus Bosnia-Herzegovina und auch aus Chile. Auch “Altmeister” wie Wong Kar-Wai, Präsident der Internationalen Jury, Jafar Panahi und Richard Linklater hatten etwas zu zeigen und zu sagen.
Also Kazakhstan: Der Debutfilm von Emir Baigazin (writer-director) Harmony Lessons (Uroki Garmonii) ist ein Schuldrama, wie es härter und dafür auch vielleicht nicht ehrlicher sein kann. Unvorstellbar diese Brutalität, die etwa 12 bis 14-jährige Schüler einem ihrer Mitschüler antun! Es sind nicht nur bösartige Hänseleien, die Aslan, der ein guter Schüler ist, erdulden muss, er wird gedemütigt und erpresst.
Kann er sich wehren? Wird er sich wehren?
Emir Baigazin hat zum Teil mit nicht Berufsschauspielern gearbeitet und mit einem fabelhaften Kameramann, mit Aziz Zhambakiyev. Einen Silberner Bär für eine herausragende künstlerische Leistung: die Kameraarbeit von Aziz Zhambakiyev in Harmony Lessons von Emir Baigazin.
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Monika Schindler – Master Editor
By Dorothea Holloway | March 13, 2013
Congratulations, dear Monika Schindler, on being presented with the Geissendörfer Honorary Award for Editing and having your work as a film editor celebrated with an homage at Film+ in Cologne November 2010.
Ron would have been certain to also want to congratulate you as he had been looking forward to working with you again on his unfinished documentary about Alexey German (cf. KINO – German Film, No. 93, 2008). An extensive and highly informative interview conducted by Oliver Baumgarten with Monika Schindler can be found in the December 2010 issue of Film & TV Kameramann. Baumgarten was also responsible for the Film+ homage which included such films as Hermann Zschoche’s Bürgschaft für ein Jahr (1981) and Roland Gräf’s Der Tangospieler (1990). Zschoche and Gräf both spoke in formal addresses about Schindler’s work before the screenings of their films, and she was also honoured at a public workshop by the Bundesverband Filmschnitt Editor e.V.
Schindler, who began working as a film editor in the DEFA Studio for Feature Films in 1961, also collaborated on a regular basis with such directors as Egon Günther, Günter Reisch and Andreas Dresen. The latter’s films Nachtgestalten (Night Shapes, 1999) and Die Polizistin (2000) – which won Schindler the editing prize in the feature film category at the first edition of Film+ in 2001 – are among my favourite films.Monika, who now also teaches the next generation of editors at the HFF in Munich, received a German Film Award in 2000 for her editing of Gordian Maugg’s Hans Warns – Mein 20. Jahrhundert. She also manned the editing table for films by Helma Sanders-Brahms and Stefan Krohmer as well as for Ron Holloway on the 1994 documentary Parajanov – A Requiem, with Thomas Schwan as cinematographer. Gordian Maugg served as artistic collaborator and was such a wonderful support for Ron.
From KINO – German Film No. 99, February 2011, p. 34.
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Rückblick auf die Berlinale
By Dorothea Holloway | March 12, 2013
Die Perspektive Deutsches Kino gibt einen gut zusammengestellten Überblick, was so “los ist” im deutschen Filmschaffen, was vor allem die Jungen bewegt.
Das Spielfilmdebut Silvi von Nico Sommer hat mir besonders gefallen, nicht zuletzt, weil es ein “Berlin-Film” ist. So einen Beginn habe ich noch nie gesehen: Ein Paar im Auto, die nur von hinten zu sehen sind. Männliche Stimme: Wenn ich jetzt aussteige, komme ich nicht wieder. Silvi – 47 Jahre – die am Steuer sitzt, sieht ihren Ehemann weggehen für immer.
Die beiden Kinder des Paares sind erwachsen. Und Silvi atmet nicht durch, nimmt sich nicht Zeit, zum Nachdenken, sondern beginnt umgehend die Suche nach einem männlichen Partner. Für uns Zuschauer recht unterhaltsam, an welch verschrobene und egoistische Typen Silvi gerät, von Lina Wendel dezent und glaubhaft verkörpert. Auch für die anderen Mitwirkenden konnte Nico Sommer, der auch am Buch, am Schnitt beteiligt ist und produziert hat, fabelhafte Darsteller gewinnen.
Auch in Stephan Lacants Freier Fall gibt es Szenen, die ich so eindeutig und erträglich noch nie gesehen habe. Der junge Polizist Marc – ganz unkompliziert wie der nette Nachbar von nebenan – wird zu einem Lehrgang geschickt, wo junge Männer sich auch körperlich ertüchtigen müssen. Dem Kollegen Kay (Max Riemelt),mit dem Marc Waldläufe zu machen hat, gelingt es Marc zu homosexuellen Aktivität zu verführen. Marcs Freundin (Katharina Schüttler) erwartet das erste Kind der beiden. Allen bin ich so zugetan. Es wird doch kein Drama geben!
Stephan Lacant hat bei Frank Daniel an einem Drehbuchseminar teil genommen. Ron war mit Frank Daniel befreundet. 1986 hat er in Sundance über Frank Daniel einen Dokumentarfilm gemacht. In Stephan Lacants Freier Fall hat Monika Schindler den Schnitt gemacht. Ron hat Monika Schindler sehr geschätzt und mit ihr Parajanov gemacht. Die Schnittmeisterin Monika Schindler spricht russisch.
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Was bleibt
By Lida Bach | March 5, 2013
Wenn sie sehe, dass sie alle festen Boden unter den Füßen hätten, freue sie sich, sagt Gitte (Corinna Harfouch) der Tischrunde. Ihr langjähriger Ehemann Günter (Ernst Stötzner), die Söhne Marko (Lars Eidinger), der sein erstes Buch veröffentlicht, Jakob (Sebastian Zimmler), der eine Zahnarztpraxis führt und seine Freundin Ella (Picco von Groote). Sie freue sich, sagt Gitte, in dieser Hinsicht zu ihnen gehören zu können. Tut das die gutsituierte Hausfrau, Mutter und Gattin? Ihre Versicherung zerrinnt im Wiederholen der Worte: „Fester Boden, fester Boden…“
Tatsächlich ist es dünnes Eis, auf dem sich die Protagonisten in Hans-Christian Schmids konzentrierter Familienstudie Was bleibt bewegen. Die feinen Risse darin weiten sich schon in den Anfangsszenen des sorgsam komponierten Ensemblestücks zu emotionalen Abgründen. Gitte versucht sie zu überwinden indem sie ihre Psychopharmaka absetzt. Ihr Entschluss entrüste Jakob und Günter, der ein Buch über „Motive und Erzählstrategien bei den Assyrern“ plant – und eine Recherchereise ohne die nichtsahnende Gitte. Günters Vorhaben deutet auf eine Suche nach Neuland, die geistig, beruflich oder partnerschaftlich auch den übrigen Protagonisten bevorsteht. Bernd Langes differenziertes Skript betrachtet nacheinander ihre unterschiedlichen Perspektiven; zuletzt die Günters, den Gittes Entschluss zum Eingeständnis seiner Unaufrichtigkeit gegen sie, die Söhnen und sich selbst zwingt. Die Oberfläche, die von den Heidtmanns vor ihrem distinguierten Umfeld gewahrt wird, erinnert transparent und undurchlässig an eine Glasglocke. Äußere Eindrücke prallen daran ab. Tiefere Gefühle ersticken darunter.
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Four Women In Search
By Wolfgang J. Ruf | March 4, 2013
New films by Jeanine Meerapfel, Didi Danquart, David Wnendt and Margarethe von Trotta
Nothing against love stories on the background of history! Always I liked such cinematic approach to the tension between individual fate and the great social and political events – from the highest level of art as Alain Resnais’ Hiroshima mon amour down to a mainstrem spectacle as David Lean’s Doctor Zhivago. Jeanine Meerapfel’s film The German Friend has something of both. The plot is very personally marked, there are even a lot of autobiographical aspects of the director and writer who grew up as a child of german-jewish immigrants at Buenos Aires and came as a student in the turbulent 60s in Germany – exactly as the heroine of this film. But the style of story telling, the supremely well change of rythm, the juxtaposition of sentimental moods and ironical spots, the close look on specific characters and the wide panorama of Patagonian landscapes form a movie which is able to move the brains as well as the heart. I think this quality is significant for Jeanine Meerapfel’s work; already her first feature film Malou, 1981, was estimated by the New York Times for its »genuine decency and intelligence.«
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